Neue Wege entstehen in dem man sie geht…oder fährt
aus meiner langjährigen Erfahrung als MTB-Guidine entsprang die Frage – warum schaffen es Mountainbiker eine Herausforderung zu meistern obwohl sie wenig Erfahrung haben mit der Materie und warum scheitern Experten an Stellen, die sie unter häuslichen Bedingungen ohne Wimpernzucken fahren können.
Eigene Situationen in den Bergen – im Nachhinein als Grenzerfahung oder sahniger Flow erlebt – brachten mich auf die Idee, bei Petra Müssig und Arne Seeber „den Steinadlern“, eine Ausbildung zum Sport-Mental-Coach zu absolvieren. Hier habe ich die Antwort auf meine Fragen er-fahren.
Zu verstehen wie das Gehirn tickt in Stress-Situationen, wenn die Augen in den Abhang blicken oder bewusst zu trainieren was es bedeutet „mental stark“ zu sein, wenn der Uphill noch 1000HM hat – das und vieles Mehr fasziniert mich an diesem Neuen Weg.
„Gehirnfreundlich“ zu biken heißt:
- sich selbst beim Biken kennen zu lernen, das Aufkommen von Stress und Angst wahr zu nehmen und Werkzeuge bereit zu habem, um damit gesund umzugehen. Den aufkommenden Stress zu regulieren, damit man weiss was zu tun ist und dabei ruhig bleiben, fokusiert auf die Aufgabe.
- einen klaren Handlungsplan zu haben. Beispielsweise bei den Spitzkehren - einen Satz im Kopf haben. Sich selbst vorsagen, was zu tun ist damit das Manöver gelingt, zielführende Anweisungen und kein „ach du meine Güte, was passiert wenn!“
- Fahrtechnik lehren unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Es bedeutet dass beim Üben und Lernen bestimmte Botenstoffe (Neurotransmiter) fließen müssen damit sich die Übung besser einprägt und es später besser erinnert werden kann. Hilfestellung, wohltuende Gruppen-Konstellation und der Aufbau von einfach zu komplex, sind einige erwähnenswerte Punkte im Training.
- zu verstehen warum jeder von uns aufs Bike steigt. Klingt banal, aber hast du dich schon mal gefragt ob deine Freunde beim Biken das Gleiche wollen wie du selbst an diesem Tag? Motivation beim Biken entsteht dann wenn die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden (z.B. Lust auf Bewegung, auf Naturerlebnis, schöne Aussicht, Geschwindigkeit, Action, einfach nur zum entspannen, technische Schlüsselstellen probieren oder lange Distanzen fahren). Also redet darüber, noch bevor Missverständnisse entstehen und dadurch einige die Motivation verlieren.
- zu wissen dass Frauen und Männer unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, physiologische Unterschiede müssen berücksichtigt werden, nicht nur beim Setup der Federelemente.
- zu verstehen wie Kinder und Jugendliche lernen, wie ihr Gehirn wächst und Bewegung verschalten kann, ab wann sie leistungsstark trainieren können und bis wann ein spielerisches Heranführen ans Biken das A und O ist.
- im Wettkampf oder beim Alpencross die „peak performance“, d.h. den Idealen Leistungszustand bewusst zu aktivieren, mit Rennstress umzugehen, sicheres Fahren und einen guten Platz zu erreichen.
- die Aufmerksamkeit beim Biken auf das zu lenken, was zielführend ist. Dieses „hier und jetzt“ auf dem Trail, vor der Schlüsselstelle, setzt den Schalter in Gang „genau sowas habe ich ganz oft geübt“ und die Chance es zu schaffen wird wahrscheinlich. Achtsamkeit beim Biken bedeutet auch „sich selbst ein guter Freund sein“ – destruktive Gedanken abzulegen, fokussiert sein auf die Handlung.
- besonnenes Risikomanagement – zu verstehen dass eine Fahrtechnik erst nach langen Jahren intensiven Trainings wirklich sitzt und dann auch unter Stress abgerufen werden kann. Beobachtungen aus meinen Kursen und Alpencross-Erfahrungen zeigen dass Menschen zu früh an zu krasse Stellen ihr Können einsetzen und das Gelingen oft dem Zufall überlassen wird.
- „fahre mit Liebe, mit Leichtigkeit, mit Freude, mit Neugier, mit Begeisterung, mit Freunden…und du wirst spüren was FLOW wirklich ist“
Und wer hat`s erfunden?
„Mut tut gut!“-bike brainfriendly ist ein außergewöhnliches, auf gehirngerechten Lehr- und Lernmethoden basierendes Kurskonzept, das Petra Müssig – 3fache Snowboardweltmeisterin und und Sport-Mentalcoach – seit 1998 für verschiedene Sportarten entwickelt hat. Seit 2012 bilden Petra Müssig und Arne Seber – Diplomsportwissenschaftler und Mountainbikeguide seit 1987 – MTB -Guidinnen und Guides in Sachen „gehirngerechtes Techniktraining sowie Stress-und Angstbewältigung beim Mountainbiken“ aus. Ebenso bieten sie die Ausbildung zum Sport-Mental-Coach und viele andere spannende Kurse zum Thema „Höhenangst“, „Trainingslehre“, „Ernährung“, „Bewegungslernen“ etc. an.
Schau vorbei bei meinen Kursen und Trail-Camps, dort erfährst du interessante Techniken, welche dein Fahrstil verbessern und dein Selbstvertrauen stärken!