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Trail-Camp Vogesen 2017

 

Startklar und etwas nervös vor Vorfreude radelten Mirella und ich am Himmelfahrts-Donnerstag über die Staumauer des Wildensteinersees, bepackt mit Flipchartbögen, Leckereien für den Brunch und einer Menge Ideen, wie wir die 8 Teilenhmerinnen des Trail-Camps Vogesen in den nächsten Tagen glücklich machen werden. 

Nach und nach erschienen unsere Gäste, luden ihre Trail-Bikes aus und wir lernten uns kennen. Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen, Unsicherheiten, Fragen, Lagebesprechung - das und viel mehr besprachen wir zu Beginn.

Eine Theorie-Einheit und die mentale Vorbereitung auf die kommenden Herausforderungen waren an jedem Tag des Camps Programm. 

Wie manage ich meine Angst im Gelände? Wie gehe ich mit mir mental um, wenn es mal nicht so gut klappt? Wohin richte ich meine Aufmerksamkeit in der Abfahrt? Mirella und ich sorgten für Aufklärung, Wissen und Einsichten in die Materie des Sport-Mental-Coachings. Hilfreiche Methoden die jeder da draussen anwenden kann.

Los ging es zum ersten Uphill, dem Trehkopf - Startpunkt vieler Paragleiter-Flüge und gechillte Berghütte mit Fernblick. Nach der Pause wiederholten wir die Fahrtechnik-Basics und es ging in die Abfahrt. Flowige Trailabschnitte, Kehren, Schrägfahrten, Wurzeln, Steinpassagen, schottrige Kurven bis hinunter nach Kruth. An der Auberge Morraines du Lac erwarteten uns Marie-Helene und Thierry mit einer herzlichen Gastfreundschaft und einem leckeren Abendmenü.

Benefit des ersten Übungstages: Verbesserung der Aktivposition, präzises Bremsen, Vorderradkontrolle und die ersten gelingenden Spitzkehren.

 

Tag zwei, Freitag, lässige Auffahrt zum Col de Bockloch. Entlang des Wasserfalls, schattiger Wald, 550HM am Stück bergauf. Ein kurzer verblockter Trail verbindete den Wegverlauf zum Refuge de la Chaume unterhalb des Ventrons. Typisch elsässisches Einkehr-Menü belohnte uns für die Mühen und einige Pedalumdrehungen später rollten wir auf dem Rücken der Wildkatze (Tete du chat sauvage) zum Col de Oderen. Ein Wechsel aus bergauf und bergab, permanent auf einem wunderschönen handtuchbreiten Trail, nach unten hin flüssig zu fahren, leicht verblockt...man nennt sowas formidable! Der darauf folgende Wirtschaftsweg führte entlang von seltsamen Blumen. Es roch nach wildem Flieder, wie bei Douglas wenn die Parfümflasche explodiert. Auf der Wiese angekommen, grinsten uns Vogesen-Kühe entspannt an und drappierten sich kammera-freundlich zwischen Ginsterbüschen. Dieser Platz war prädestiniert für den nächsten Bollywood-Streifen, so mega-romantisch! Nachdem alle genug geschwärmt haben, ging es ans Fahren. Der Trail wurde verwachsener, mit Brombeeren und Brennesseln auf Tuchfühlung düsten die Ladie nach Oderen hinunter. Der Fokus war ganz klar, ausgerichtet auf die Abfahrt. Der Rückweg nach Kruth brachte Entspannung für Kopf und Beine. 

Benefit des zweiten Tages: Kraftausdauer, Blickführung im Trail, Linie aussuchen und entschlossen durchziehen, Steine bergauf überwinden, Vorderrad anheben, schmale Trails bergauf sicher fahren, Spitzkehren.

Tag 3, Samstag, der heisseste Tag und mit 1100 HM auch die längste Tour. Ein Schattiger Aufstieg zu Col de Bramont zeigt uns dass sich in den letzten Tagen was getan hat. Sportliche Ambitionen, konzentriertes Treten bergauf, Pausen zum Abkühlen und immer ein Spruch parrat. Oberhalb der Route de Cretes führte der schmale GR5 vorbei am Rainkopf zur Auberge Firstacker. Teils ausgesetzt, teils verblockt mit wenigen Schiebestücken. Die Menüs auf den elsässischen Hütte darf man sich als Sportler getrost teilen. Die Tartes aux Mirtilles/Blaubeerkuchen oder der frische Rhaberberkuchen waren immer ein Highlite, die Energie wurde alsbald in der Abfahrt vernichtet. Unser Abfahrtstrail vom Col de l`ettang nach Wildenstein hinunter bot uns unzählige Übugsmöglichkeiten - Spitzkehren, Schrägfahrten, längere blockige Linien und höchste Konzentration. Ohne jeglichen Zeitdruck coachten Mirella und ich die Ladies durch die Schlüsselstellen und freuten uns gemeinsam für den Mut und die gute Haltung auf dem Bike. Die 600HM bergab vergingen ohne Stürze und ohne Defekte, nicht immer selbstverständlich bei der Anforderung am Mensch und Material.

Benefit des dritten Tages: Präzision in der Linienwald und gezieltere Blickführung, Entschlossenheit in verblockten Passagen, bessere Ballance in den Spitzkehren.

Tag 4, Sonntag, unser Abschlusstag in Kruht diente dem entspannten Ausklang. Wir radelten am Morgen zur Auberge de Schaffert hinauf und betrachteten die schöne Berglandschaft. Müde Fahrerinnen und ein Hauch von Wehmut waren zu verspüren. Weil sich ab 14:00 Uhr ein Gewitter ankündigte, übten wir auf deinem Forstweg das Anheben des Vorder- und Hinterrades und die Haltung in Steilabfahrten. Der wunderschöne Wingwaldtrail brachte uns flüssig zum See. Zeitgleich mit unserer Ankunft an der Auberge öffnete auch der Himmel seine Schleusen. Wir blieben zum Glück trocken. 

Ich bin immer wieder erstaunt und dankbar über die Energie welche in jedem von uns steckt. Der Wille, die Bereitschaft sich auf etwas Neues einzulassen, der Mut und das daraus resultierende Selbstvertrauen macht Frauen nach solchen Bike-Camps besonders stark. 

Ganz großes DANKESCHÖN an: Mirella von Sportfreundin.de, Vanessa, Kerstin, Kathrin, Kathrin, Karin, Desiree, Sabine, Bettina, Marie-Helene & Thierry Gruenenwald von der Auberge Morraines du Lac. 

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